Die Geschichte des Klosters

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Das Kloster wurde im Jahre 1158 erbaut und nach dem heiligen Sankt Peter benannt. Es gehörte dem Benediktiner-Orden und wurde 1177 eine Abtei mit mehr als 100 Kirchen unter sich.
Wahrscheinlich wurde das Kloster als Ruheort für die Pilger errichtet, die aus Rom kamen und auf ihrem Weg nach Palästina durch Umbrien reisten.

Spuren aus der Römerzeit

Das Kloster liegt an der alten Römerstraße Via Flaminia, die von Rom an die Adria führt. Dort gingen die Pilger an Bord, um ihre Reise ins Heilige Land fortzusetzen. Die Via Flaminia blieb bis in das 14. Jahrhundert hinein eine Pilgerstraße. Vieles aus der Geschichte des Klosters ist unbekannt, aber man weiß, dass es eine dramatische Zeit erlebte, als die Städte noch kleine Staaten waren und gegeneinander Krieg führten. Das Kloster litt auch unter der Zerstörung der Stadt Trevi im Jahre 1240. Nach der Legende geschah es zu jener Zeit, dass der heilige Franz von Assisi das Kloster besuchte.

Der heilige Franz im Kloster

Als der heilige Franz von Assisi das Kloster besuchte, fand er nach dem Abendgebet keinen Schlaf. Ihm war, als würde sein Geist vom Bösen heimgesucht. Er trat hinaus in die Nacht, bekreuzigte sich und sagte: «Ich bin bereit, Leiden jeder Art zu ertragen, so wie es unser Herr getan hat.» Das böse Gefühl verschwand, Franz ging wieder zu Bett und schlief ruhig ein.
Am nächsten Morgen betete der Mönch Pacifico gemeinsam mit dem heiligen Franz vor dem Holzkreuz über dem Altar. Die Überlieferung erzählt, dass der Mönch eine Vision hatte, in der er im Himmel mehrere Throne sah. Unter diesen befand sich einer, der besonders groß und strahlend war, und der Mönch hörte eine Stimme, die sagte: «Dies war Luzifers Thron, und an seiner Stelle wird Franz sitzen.»
Diese Geschichte wird in der Basilica di San Francesco gezeigt, der Kirche in Assisi.

Weitere Papstbesuche

Das Kloster verfiel, und die Mönche wurden arme Vagabunden. Papst Innozenz VIII. übertrug das Kloster im Jahre 1484 dem Benediktinerorden der Olivetaner aus Monte Oliveto.
Das Kloster wurde nun so ausgebaut und ausgestattet, dass es den Papst empfangen konnte. Der Klostergang und der Brunnen wurden gebaut, rund um den Klostergang entstand ein Bogengang mit 19 Steinsäulen, und direkt darüber, in der ersten Etage, wurde ein Säulengang mit 38 Säulen errichtet.

Weinkeller und Ölpresserei

1494 entstanden der Weinkeller, die Ölpresserei und der Viehstall. Das Refektorium, der Speisesaal im Erdgeschoss, wurde 1507 gebaut, gleichzeitig mit den Sälen des Abtes. Das Dormitorium, der Schlafsaal, kam 1518 hinzu. Zum Besuch des Papstes Paul III. im Jahre 1545 wurde die Mauer um den Kräutergarten gezogen. 1585 wurde die Abtei durch die Stuben im ersten Geschoss erneut „modernisiert“. Die Konstruktion der Abtei war damit vollendet.
In einer Chronik aus dem 17. Jahrhundert kann man unter anderem lesen: „Mönche, die ein rechtes Leben in Liebe lebten, waren dem Volk ein gutes Beispiel und zu ihrem Nutzen.“
Die Olivetaner-Mönche lebten und arbeiteten hier friedlich, bis Napoleon sie im Jahre 1810 vertrieb. Seitdem ist die Abtei in Privatbesitz.